Wednesday, July 27, 2011

Die Fabel vom Frosch und vom Skorpion

„A scorpion meets a frog on the bank of a stream and asks the frog to carry him across on his back. The frog asks, ,How do I know you won't sting me?‘ The scorpion answers, ,Because if I do, I'll drown along with you.‘ So the frog, bowing to the logic of the scorpion's answer, sets out across the stream with the scorpion on his back. About midstream, the scorpion stings the frog, who is paralyzed and starts to sink – as does the scorpion. ,Why?” the dying frog asks. ,Because it’s my nature‘, the scorpion replies.“

HAROLD MEYERSON in seiner Kolumne mit dem Titel „The GOP holds out for more on the debt standoff“ in der heutigen Online-Ausgabe der „Washington Post“.

Wednesday, July 20, 2011

Java Joe's Café, St. Ignace MI

Der Übernachtungspreis der meisten Hotels in St. Ignace schließt zwar ein continental breakfast mit ein – aber es ist stets von der Sorte, bei der mein Mann immer fragt, wo dieser Kontinent wohl liegt. Egal. Denn in fußläufiger Entfernung der Hotels mit dem besten Mackinac-Island-Blick steht „Java Joe’s Café“. Obwohl das Graffito mit dem kaffeetrinkenden Joe auf der Rückseite des Gebäudes angebracht ist, kann man es auch dann nicht verfehlen, wenn man auf der Hauptstraße daran vorbeifährt: Ein bunt bemalter Hippie-Campingvan parkt dauerhaft vor dem Café, das nicht viel mehr als ein Schuppen mit Veranda unterm Plastikplanendach ist.

Insgesamt sticht die ungewöhnliche Farbgebung des Lokals ins Auge, weil man damit eher die Karibik als den Norden Michigans assoziiert. „[…] reminded me of a place you’d find in FL”, schrieb ein Gast auf tripadvisor.com. Das Essen entspricht dem üblichen Frühstücksprogramm eines Diners, außerdem gibt es Pizza, Suppen und Salate sowie gigantische Eisbecher. Wenn man den größten bestellt, wird man offenbar fotografiert, denn überall hängen Bilder von Menschen, die eine Art Vereinspokal vor sich stehen haben und tapfer Unmengen von Eis und Sahne löffeln. In meiner Kindheit hätte man mit einer solchen Eisportion eine Familienfeier gestaltet. Vormittags bleibt man von einem solchen Anblick aber zum Glück verschont. Und der Bagel, den ich esse, kommt in handelsüblicher Größe.

Nun, wegen eines Bagels müsste man selbstverständlich nicht zu „Java Joe’s“ gehen. Es ist mehr die Atmosphäre, die zählt. Tatsächlich begrüßt einen der Besitzer, der einen kleinen Pferdeschwanz trägt und genauso aussieht, wie sein Hippievan vermuten lässt, mit dem herzhaftesten und aufmunterndsten „Good morning!“, das mir je zu Ohren gekommen. Es ist ein „Good morning“, das ausdrückt, dass auf der Welt vielleicht nicht immer alles zum Besten bestellt ist, aber dass trotzdem nichts dagegen spricht, den Tag guten Mutes zu beginnen und – Kaffee zu trinken. Bevor man noch richtig sitzt, steht schon ein dampfender Kaffeebecher vor einem. Es ist genau die Sorte Kaffee, die man im Urlaub dringend braucht, aber viel zu selten kriegt. Und dann bewundert man die verrückten Kaffeekannen, die in langen Reihen auf Regalen stehen, und fühlt sich wohl. Die Kannen sind nicht nur bloße Zierde; man kann sie auch käuflich erwerben. Allerdings glaube ich nicht, dass das oft passiert. Die Leute halten sich doch mehr an Pfannkuchen und Omeletts.

Das Menü, das im Anzeigenblattformat daherkommt und zum Mitnehmen gedacht ist, hat erstaunlich viel zu bieten. Man fragt sich, wie das eigentlich gehen kann, denn die Küche ist offensichtlich winzig. Nun, manchmal geht es eben nicht, und das erklärt wohl, warum die Freizeit-Gastrokritiker das Lokal auf einschlägigen Websites so unterschiedlich bewerten. Die meisten Gäste sind hellauf begeistert, aber ein paar sind sich auch ganz sicher, dass sie nie mehr hingehen wollen. Denn vor allem bei größeren Veranstaltung in St. Ignace, wenn das Lokal überlaufen ist, kommt die Küche nicht mehr nach, und der Service bricht zusammen.

Trotzdem finde ich, dass man das Risiko eingehen sollte – alles wird frisch gemacht, und das kann eben auch schiefgehen. Bei unserem letzten Besuch kam auf einmal eine Frau händeringend aus der Küche gelaufen und wollte wissen, wer die Cinnamon Sticks bestellt hatte, die seien nämlich leider angebrannt. Enttäuschte Gesichter am Nebentisch. Die Familie wartete wohl schon etwas länger. Joe’s bessere Hälfte, die Sandy heißt, versprach aber, umgehend neue Portion Zimtstreifen zu backen. Was allerdings eine Weile dauerte.

Wie sich herausstellte, kam die Familie aus Phoenix, Arizona – und die Michigander am Nebentisch stellten die dumme Frage, warum sie nicht einfach in ihrem Heimatstaat Urlaub machten. Die Antwort war einleuchtend: „It’s too hot!“ Es war ein heißes Wochenende in Michigan, aber für die Bewohner des Wüstenstaates war das immer noch sehr erfrischend. Und irgendwann kamen auch noch die Cinnamon Sticks.

Java Joe's Café, St. Ignace © Cornelia Schaible


Java Joe's Café
959 North State Street
St. Ignace, MI 49781

Open 7 am - 10 pm daily

www.javajoescafe.com

Friday, July 15, 2011

Automatically Against Anything

„[…] the modern G.O.P. fundamentally does not accept the legitimacy of a Democratic presidency — any Democratic presidency. We saw that under Bill Clinton, and we saw it again as soon as Mr. Obama took office.

As a result, Republicans are automatically against anything the president wants, even if they have supported similar proposals in the past. Mitt Romney’s health care plan became a tyrannical assault on American freedom when put in place by that man in the White House. And the same logic applies to the proposed debt deals.“

Kolumnist und Nobelpreisträger PAUL KRUGMAN in der heutigen „New York Times“ über den wahren Grund, warum die Republikaner die Sparpläne des Präsidenten ablehnen.