Tuesday, October 25, 2011

Glück, Wunsch, Karte

Glückwunschkarten sind ein Riesengeschäft in den USA. Nicht nur, dass jeder größere Supermarkt gleich mehrere dicht bestückte Regale davon hat; es gibt auch Läden, die nichts anderes führen. Abgesehen einmal von Kondolenzkarten, gewissermassen die Antithese der Glückwunschkarte, gibt es sie für alle Anlässe, bei denen es etwas zu feiern gibt – und dazu gehören nach amerikanischem Verständnis nicht nur Geburtstage, Hochzeiten und ähnliche Schwellenereignisse im Leben, die einen vorgedruckten Gruß statthaft erscheinen lassen. Wobei die Happy Divorce Greeting CardGlückwunsch zum neuen Heim von den Vorbesitzern © Cornelia Schaible selbstverständlich ebenso unter diese Kategorie fällt. Ein Schulabschluss oder ein bestandenes Examen erfordern genauso eine formale Karte wie tausend andere Ereignisse, für die man nur etwas Fantasie braucht, um sie wichtig genug zu nehmen.

Daneben gibt es natürlich auch Karten als Dankeschön, zur Aufmunterung und just because. Im Handel sind außerdem Glückwunschkarten zu den verschiedensten Anlässen, die man als Tochter dem Vater, als Frau dem Ehegatten, als Großvater dem Enkel oder auch umgekehrt überreichen kann. So wundert es einen nicht, es auch Greeting Cards gibt, die man den frisch gebackenen Besitzern eines Eigenheimes schenken kann, wie wir heute vor zwei Monaten feststellen konnten. Als wir unsere Wohnung zum ersten Mal als Eigentümer betraten, standen in der Küche eine Flasche Wein und zwei Gläser auf der Anrichte – und daneben lag die abgebildete Karte. Nun, die Vorbesitzer hatten glücklich verkauft, und insofern können ein paar gute Wünsche schon angebracht erscheinen. Cheers.

Monday, October 3, 2011

Eating in a German Restaurant

„You can be seated with strangers.
The menu is in German.
The beer is warm. Water has gas.“

Ein STUDENT meines Anfängerkurses im jüngsten Test als Antwort auf die Frage „Name three differences in eating in a German restaurant compared to eating in a restaurant where you live“.

Sunday, October 2, 2011

Schlüsselabgabe

Ein merkwürdiges Gefühl, wenn man die Tür zu einer leer geräumten Wohnung schließt und zum letzten Mal den Schlüssel herumdreht.

Es war am Freitagmorgen um halb drei, als wir ins Auto stiegen, jeder in seines. Mein Jeep war noch einmal vollgepackt bis unters Dach. Als ich auf die Hauptstraße einbog, lief im Radio gerade „American Pie“. Das fand ich irgendwie passend.

Von der alten Wohnung zu neuen ist es nicht weit – die Fahrt durch die Nacht dauerte nur ein wenig länger als der Song von Don McLean, der es in der Originalversion auf achteinhalb Minuten bringt. Aber er begleitete mich doch über einen Großteil der Strecke.

I started singin’,
„Bye, bye Miss American Pie
Drove my Chevy to the levee but the levee was dry
And them good old boys were drinking whiskey and rye
Singin’ this’ll be the day that I die […]“