Saturday, February 25, 2006

A German Mardi Gras

Zu den Merkwürdigkeiten des Auswandererdaseins gehört, dass sich organisierter deutscher Frohsinn weniger vermeiden lässt als einst daheim. Und so finde ich mich in der Karnevalszeit in einer Luftballon-geschmückten Festhalle wieder, an einem Tisch mit anderen Heimatlosen und Versprengten, und werde zwangsgeschunkelt. "Wie ist es am Rhein so schön", spielt die Musikkapelle. "Und wo kommen Sie her?" fragt meine Tischnachbarin. Sie selbst stamme aus Lindau am Bodensee. Dann fängt sie an, vom Allgäu zu schwärmen. Im vergangenen Jahr habe sie sieben Wochen lang Urlaub in der Heimat gemacht. "Es ist so schön dort", sagt sie. "Als man jung war, wusste man das gar nicht zu schätzen." Seit 50 Jahren lebt sie schon in den Staaten.

Der Ansager vom Festkomitee ist wahrscheinlich ähnlich lange in Amiland, kann aber immer noch kein T-Eitsch. "Sank you", ruft er über den Beifall hinweg, nachdem der Elferrat eingezogen ist, "enjoy our German Mardi Gras!" Sogar ein Prinzenpaar haben die hier aufgeboten – was sich auf dem Ankündigungsplakat anhörte wie eine exilbedingte Fusion aus Karneval und Fasching, deckt sich in Wirklichkeit doch mehr mit der rheinischen Variante. "Alaaf und Helau!" rufen seine Tollität Prinz Josef I und ihre Lieblichkeit Prinzessin Marlina. Die glitzernden Perlenketten, die bei der Ehrenparade durch die Luft fliegen, gehören aber eher zum Mardi Gras in New Orleans. Neben mir verfängt sich eine Kette in der Tischdekoration, und ein Weinglas geht zu Bruch. Sie hätten vielleicht doch lieber Konfetti werfen sollen.

"Karneval has a religious background and is celebrated in the period before Lent as a time of frolic, fun and gaiety", steht auf einem Merkblatt, das am Halleneingang ausliegt, "with everyone indulging in food and drink." Nach altem Brauch, der eine Wurst als Fastnachtsspeise vorsieht, werden Hot dogs serviert. Ich verzichte und esse lieber einen Apfelstrudel, während ich mir den Rest des eng gedruckten Karneval-Merkblattes zu Gemüte führe: "People sway and sing songs, which are especially composed for the Karneval season, and some of the melodies gain such a popularity that they are remembered and sung for years to come." Wahrscheinlich ist damit so unvergängliches Liedgut wie der "Anton aus Tirol" gemeint, der gerade erklingt.

Was mir auffällt an diesen Faschings-Hits: In Deutschland trällert man Schlager, die das Fernweh zelebrieren, und in der Fremde wird die Heimat-Melodie gepflegt. "In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn..." Selbst "Griechischer Wein" hört sich in diesem Kontext ganz anders an – ich kriege eine Gänsehaut. Bei "Es gibt kein Bier auf Hawaii" werde ich endgültig nostalgisch und begebe mich an die Bar. Dort wird Warsteiner ausgeschenkt. Hurra!

In Detroit gab's immer Bier, außer in der Prohibition – deswegen hat sich ein Ehepaar auch in lokaler Anspielung als Bierdose verkleidet, ich meine: als zwei Bierdosen. Auf dem etwas sperrigen Kostüm, offenbar mit Hilfe von Hoolahoop-Reifen konstruiert, steht "Stroh Beer" – das wurde mal in Downtown gebraut. Ansonsten gibt es Engelchen, Teufelchen, Haremsdamen, Herzensbrecher und alle möglichen anderen Peinlichkeiten und Anzüglichkeiten. Als typisch amerikanische Verkleidung wäre das auch an Halloween beliebte Kissing-Booth-Kostüm zu nennen – "Kisses 1 Dollar". Man sieht allerdings verhältnismäßig wenige Cowboys. Und keine Indianer.

Dafür gibt es eine Funkengarde, "Blau-Weiß Sarnia", aus Kanada importiert. Die Mädels sind wirklich sehr gelenkig, wahrscheinlich trainieren sie ganzjährig. Oder sie praktizieren den Rest des Jahres als Cheerleader. Der Ansager ist ganz aus dem Häuschen: "And now a Prosit der Gemütlichkeit for the girls!"

Saturday, February 18, 2006

Jetzt wird scharf geschossen

Der Nachhall des Schusses, mit dem Dick Cheney vor einer Woche versehentlich seinen Jagdfreund niederstreckte, ist immer noch deutlich zu vernehmen - jedenfalls im Blätterwald der amerikanischen Presse. Und längst ist klar: Hier geht es um mehr als einen Jagdunfall. Wenn der US-Vizepräsident einen Parteifreund mit einer gepfefferten Ladung Schrot ins Krankenhaus befördert und das anschließend als seine Privatsache behandelt, hat er offenbar eine Grenze überschritten. Damit habe er sich selbst ins Bein geschossen, schrieben manche Zeitungen genüsslich. Die Bildlichkeit ist einfach zu verlockend: Cheneys Fehlschuss als wohlfeile Metapher für die Politik der US-Regierung. Planlos herumballern, das eigentliche Ziel verfehlen und dann noch versuchen, den Kollateralschaden zu vertuschen.

Dass der US-Vizepräsident nach dem Missgeschick bei der Wachteljagd erst einmal gewohnheitsmäßig abtauchte, mag zu der Entwicklung beigetragen haben. Zunächst machte sich Cheney vor allem zur Zielscheibe des Gespötts, ein gefundenes Fressen für die Late-Night-Shows. Zum Schießen, das Ganze. Als das Opfer dann aber einen leichten Herzinfarkt erlitt, war Schluss mit lustig. Vier Tage nach dem Vorfall bequemte sich Cheney endlich, zum Vorfall Stellung zu nehmen - war allerdings der Ansicht, sich korrekt verhalten zu haben. Klar, schuld sind immer die anderen. Doch dieser Schuss ging nach hinten los, um das Bild weiter zu strapazieren.

Der düster wirkende Cheney, der hinter den Kulissen die Strippen zieht, bot bislang wenig Angriffsfläche - so merkwürdig das jetzt klingen mag. Schließlich hat er das Land in einen Krieg hineingelogen. Wer bisher gegen den Irakkrieg war, setzte sich allerdings schnell dem Verdacht aus, ein vaterlandsloser Geselle zu sein. Und ein Weichei noch dazu. Wenn der Lord of Darkness bei der Wachteljagd daneben schießt, kann man das hingegen gefahrlos kritisieren. Und jeder wird verstehen, was eigentlich gemeint ist. "Cheney sagt, der Schuss auf einen Jagdkameraden basierte auf falscher Geheimdienstinformation", spottete Andy Borowitz in seiner Satire zum Sonntag. Der Vizepräsident habe gedacht, er schieße auf einen flüchtigen Terroristen.

Auf einmal wird nun Halali geblasen. Auch die politischen Berichterstatter nehmen den Vorfall zum Anlass, mit Cheney einmal gründlich abzurechnen. Die Schonzeit für die amerikanische Regierung ist endgültig vorbei. In Leitartikeln wird jetzt scharf geschossen. Selbst in der "Detroit Free Press", sonst nicht gerade übermäßig regierungskritisch, ereifert sich die Kolumnistin Rochelle Riley über "ultimate gun hound and war whore Dick Cheney" - und fordert nebenbei ganz nonchalant das Impeachment von Bush. Wie das gehen soll? Na, einfach Monica Lewinsky anrufen: "Nation has a special mission for her!"

Tuesday, February 7, 2006

Ein Comeback für Detroit?

Wie sich Detroit in den vergangenen Tagen präsentierte, könnte ein Neubeginn sein. Ein neuer Anfang, keine Renaissance. Weiter auf eine Wiedergeburt zu spekulieren, bringt nichts - das hat schon viele Jahre lang nicht funktioniert. Und da kann GM lange im pompösen Renaissance-Center residieren, die Autofabriken kommen nicht wieder. Ein großes Kaufhaus auch nicht. Und Shopping Malls gibt es schon woanders in der Metropole. Allenfalls könnte Neues entstehen. Auf den Ruinen der alten Motor City. Aber was?

Derzeit wird die Stadt mit so viel Lob überschüttet, dass die Verantwortlichen schon fast in Deckung gehen - das sind sie einfach nicht gewohnt. In Motown saugt man die Minderwertigkeitskomplexe schon mit der Muttermilch ein. Und nun heißt es auf einmal, die Organisation des Superbowls habe alle Erwartungen übertroffen. Detroit-Bashing ist out, für den Moment jedenfalls. Wer hätte das gedacht. Die Kolumnisten mancher Zeitungen kriegen sich fast nicht mehr ein vor Begeisterung. Dan Shaughnessy etwa vom "Boston Globe" würde bis zum Äußersten gehen: "Ich mag Detroit", schrieb er schon in der vergangenen Woche. "In der Tat, ich liebe Detroit. Ich könnte hier leben."

Damit noch mehr Leute so denken, und diesen Wunsch vielleicht sogar in die Tat umsetzen, sollte man allerdings ein paar Dinge beachten:

  • Hunderttausende Menschen beim "Motown Winter Blast" lieferten den Beweis - in Downtown Detroit lässt sich trefflich feiern. Aber ob die Unterhaltungsindustrie auch auf Dauer gesehen eine gute Geschäftsidee ist? Vielleicht. Nicht mal Las Vegas bietet die Möglichkeit, das legale Biertrinkalter von 21 Jahren kurzfristig um zwei Jahre herunterzusetzen - per Grenzübertritt. In Windsor auf der anderen Seite des Flusses ist auch sonst noch allerhand geboten, was in Amerika als ungesetzlich gilt. Oh wie schön ist Kanada.
  • Aber selbst mit drei Kasinos am Ort rollt der Rubel auf Dauer nur, wenn es auch Shopping-Möglichkeiten gibt. Nachdem sich im Moment bestimmt keine größere Kaufhauskette findet, die in Detroit investieren möchte - warum nicht noch ein paar kleinere Läden anlocken, die alle diese Dinge anbieten, die keiner wirklich braucht? Touristen lieben das. Letztendlich wird die Stadt aber nur dann ökonomisch gesunden, wenn sie wirklich mehr Business anzieht. Einige kleinere Hightech-Firmen haben sich im Gefolge von Compuware schon angesiedelt. In jedem Fall dürfte es nützlich sein, dass Cool-City-Image weiter zu kultivieren.
  • Ohne ein funktionierendes öffentliches Verkehrswesen wirkt die Stadt aber weder auf Pendler noch auf Touristen wirklich einladend. Das Shuttle-Chaos am Superbowl-Wochenende, bei dem Besucher stundenlang auf Busse warten mussten, war das einzige große Ärgernis bei der Veranstaltung. Der People Mover dagegen hielt das, was sein Name verspricht: Er transportierte Leute zuverlässig von A nach B. Warum das Bähnchen nicht einfach in die Vorstädte verlängern?
  • Und natürlich wird sowieso nichts passieren, wenn die Region nicht endlich vernünftig zusammenarbeitet. Wenn die Vorstädte und Detroit - gemeinsam mit Windsor! - nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander arbeiten. Bürgermeister Kwame Kilpatrick hat's bei seiner zweiten Amtseinsetzung immerhin hoch und heilig versprochen. Man darf also gespannt sein.


Ein Comeback wird's für die Motor City nicht geben. Sie muss sich stattdessen ganz neu erfinden.

Sunday, February 5, 2006

Lächeln für Detroit

Es ist kaum möglich, ihnen zu entkommen. An allen strategischen Punkten sind die freundlichen Helfer positioniert, um den Superbowl-Besuchern den rechten Weg zu weisen. Am "State Theater" etwa. Und auch wir bekommen einen Stadtplan in die Hand gedrückt, obwohl wir versichern, uns recht gut auszukennen - schließlich kommen wir nicht wirklich von auswärts, nur vom anderen Ende der Woodward Avenue.

Ich frage die Frau im roten Anorak, die zum Heer der ehrenamtlichen Superbowl-Mitarbeiter gehört, wo sie denn wohne. "Oh, ich komme aus Detroit", sagt sie und strahlt. Ihr Name ist Ann, wie ein Anstecker verrät; auch ihr Nachname steht auf dem Schildchen, nur etwas kleiner. Wir unterhalten uns über die Vorbereitung auf den Superbowl. Aber ihr geht es weniger um den Anlass als um den Ort. "Ist es nicht wunderbar, was sich in der Stadt getan hat? Die jungen Leute kaufen jetzt sogar Eigentumswohnungen hier!" Sie wünscht uns noch viel Vernügen. Dann lächelt sie schon die nächsten Passanten an. Sie lächelt für Detroit.

Die Leute in Downtown sind überhaupt auffallend freundlich, obwohl das Wetter kaum garstiger sein könnte. Nachmittags geht der Regen langsam in Schnee über, und es ist windig. Die Superbowl-Organisatoren haben immerhin vorgesorgt - fast alles spielt sich in großen Festzelten ab. Große Teile der Woodward Avenue sind überdacht. In den geheizten Zelten gibt's Essen, Getränke, ein Unterhaltungsprogramm sowie eine Miniautoshow der Großen Drei, die das Ganze sponsern.

Und trotz Schneesturmwarnung kommen immer mehr Leute in die Stadt. Auch die Eislaufbahn auf dem Campus Martius wird nie leer. Dicke Flocken fallen auf die Schlittschuhläufer, die vergnügt ihre Runden ziehen. Am Rande der Bahn stehen Zuschauer und staunen.

Immer wieder sehen wir Metro Detroiter - erkennbar am Pistons-Shirt oder an den blaugelben University-of-Michigan-Farben -, die sich mit dem aufgehübschten Stadtbild im Hintergrund gegenseitig abfotografieren. Cheese!

Sieg der gelben Schmusetücher

Ich werde nun sicher nichts über einen Sport schreiben, bei dem die Spieler dermaßen breite Schultern haben, dass der Name "Roethlisberger" ohne Stauchen aufs Trikot passt. Dass die Pittsburgh Steelers den Superbowl gewonnen haben, ist allerdings stimmig. Nicht nur, weil der Detroiter Jerome Bettis mit den Steelers Champion wurde und seine NFL-Karriere in der Heimatstadt beendete. Es war in vielerlei Hinsicht ein Heimspiel - die Industriestadt Pittsburgh hat ähnliche Sorgen wie Detroit. Und eine Mannschaft, deren Fans mit gelben Schmusetüchern wedeln, gewinnt auch optisch leicht die Oberhand. Es handelt sich dabei um terrible towels, habe ich gelernt. Die bläulichen Seattle Seahawks wirkten dagegen irgendwie trist.

Und der eigentliche Sinn und Zweck des Spiels ist mir nun auch klar: Es füllt die Zeit zwischen den Werbepausen. Denn in Wirklichkeit geht es hier nur um die Werbespots, die nach dem Spiel noch einmal in einer eigenen Sendung diskutiert werden. Es geht um Autos, Bier und Burger. Wie im richtigen Leben. Das Ganze bildet wiederum den Rahmen für die Halbzeitshow, die im Zentrum steht. Diesmal gab es zwar keine wardrobe malfunction als Einlage, dafür konnte man einen Blick auf Mick Jaggers stramme Bauchmuskulatur erhaschen. Auch nicht schlecht. Mick scheint gern nach Detroit zu kommen - im Sommer spielten die Stones nebenan im "Comerica Park". Dort gibt's sonst Baseball. Wie praktisch, dass die Sportstadien auch für Konzerte taugen.

Wednesday, February 1, 2006

America Is Addicted to Oil

Über weite Teile war die Rede zur Lage der Nation bestenfalls einschläfernd: Der US-Präsident will immer noch die Tyrannei auf der Welt beenden, dauerhaft Steuern senken und den Krieg im Irak gewinnen. Das alte Lied also. Und wer mit konkreten Vorschläge über den Wiederaufbau in New Orleans gerechnet hatte, wurde enttäuscht - das Thema wurde nur so am Rande abgehandelt. Aber dann sagte George W. Bush gestern Abend einen Satz, der die Zuhörer im Fernsehsessel hochfahren ließ:

"America is addicted to oil."

Aber hallo! Und das aus dem Mund eines texanischen Ölmannes. Abhängig vom Öl - eine interessante Diagnose. Houston, wir haben ein Problem: Amerika ist ölsüchtig! Nun, mit Abhängigkeiten kennt sich George W. Bush bekanntlich aus. Und die Nation staunte.

Das Öl, so hat der Präsident festgestellt, "wird oft aus unstabilen Regionen dieser Welt importiert". Genauer gesagt, es schmiert die Diktaturen im Nahen Osten, denen Bush den Kampf angesagt hat. "In der arabischen Welt sind Öl und autoritäre Regierungssysteme untrennbar verbunden", schreibt Thomas Friedman heute in der "New York Times". In korrupten Petrokratien kann die Demokratie nicht gedeihen. "Es ist kein Zufall", so endet Friedmans Kolumne, "dass die erste und einzige wirkliche Demokratie in der arabischen Welt - der Libanon - nie einen Tropfen Öl besaß".

Um die Ölabhängigkeit der Wirtschaft zu überwinden, will Bush die Erschließung sämtlicher alternativer Energiequellen fördern - allerdings brachte er in seiner Rede auch die Kernkraft ins Spiel. Und insgesamt blieb er reichlich vage. Etwas präziser war, was Bush zum Thema alternative Antriebsarten fürs Auto zu sagen hatte: Bessere Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, heißt hier die Parole, und weiter am abgasfreien Wasserstoffauto forschen. Das klingt alles sehr schön, und wäre es das gewesen, hätten tatsächlich die Miesmacher Recht, die sich heute ausgiebig zu Wort meldeten: alles nur Zukunftsmusik, keine Lösung aktueller Probleme. Denn mit Wasserstoff fahren wir noch lange nicht. Und Hybridantriebe sparen zwar Kraftstoff, gewiss, aber sie beenden nicht die Abhängigkeit von fossilen Energien.

Aber Bush will noch mehr, nämlich weg vom Benzin: Bald sollen die notorischen Spritfresser auf Amerikas Straßen Ethanol schlucken. In Detroit, wo Bill Ford neuerdings für den synthetischen Kraftstoff wirbt, horchte man spätestens an dieser Stelle auf. Und das ist nun kein Projekt für übermorgen, sondern bereits eine mögliche Alternative - hier gibt's eine Liste mit Autofabrikaten, die den Kraftstoff E85 vertragen, also ein Gemisch aus Ethanol und Benzin: Flexible Fuel Vehicles.

Allerdings - wie aus der Website auch hervorgeht - gibt's noch kaum Tankstellen, die Ethanol an der Zapfsäule anbieten. In Michigan sind das gerade mal vier, davon drei immerhin in Metro Detroit. Und das Produktionsverfahren für solche synthetischen Kraftstoffe ist aufwändig und teuer; steigende Ölpreisen machen die Sprit-Alternative allerdings zunehmend konkurrenzfähig. Und an den Produktionsmethoden soll noch geforscht werden, versprach Bush.

In jedem Fall ist die Basis für den neuen Kraftstoff überzeugend billig - es handelt sich nämlich um Biomasse, die häufig sowieso anfällt. Die Stängel vom Mais etwa, Stroh oder Holzspäne - Zellulose in jeder Form lässt sich zu Ethanol verarbeiten. Das wäre doch auch eine gute Verwendung für das Gestrüpp, das der Präsident in jedem Urlaub auf seiner Ranch jätet. Auf zum Entbuschen! Der Kraftstoff der Zukunft: Biosprit, gerne auch made in Texas.

Nachtrag:
Hier noch der Link zu einem weiteren Verzeichnis für Alternative Fuel Vehicles vom U.S. Department of Energy.