„Dieser kleine Raum ist die Geburtsstätte des Model T“, sagte der ehrenamtliche Mitarbeiter, der die Besuchergruppe durch das Piquette-Werk in Detroit führte. Die alte Fabrik, heute kurz T-Plex genannt, war das zweite Werksgebäude der Ford Motor Company. Und hier gelang Henry Ford, was er sich von Anfang an vorgenommen hatte: aus dem damaligen Luxusgut Auto ein Massenprodukt zu machen. Vor hundert Jahren, am 27. September 1908, verließ das erste Model T die Montagehalle – das Auto, das die Welt verändern sollte.
Die „Tin Lizzie“ war ein solcher Erfolg, dass Ford schon 1910 nach Highland Park ins nächstgrößere Fabrikgebäude umziehen musste. Insgesamt wurden mehr als 15 Millionen Model Ts gebaut, und bis heute sind rund eine Viertelmillion des unverwüstlichen Vehikels fahrtauglich. Um ein Model T zu reparieren, braucht man kaum mehr als einen Satz Schraubenschlüssel – nicht zuletzt deswegen ist die Karre bei Hobbyschraubern so beliebt. Samstags hängen Model-T-Fans in der zum Museum umfunktionierten alten Fabrik herum und fachsimpeln ein bisschen. Im T-Plex werden auch regelmäßig Workshops angeboten.
Außerdem macht es natürlich Eindruck, mit einem Model T durch die Gegend zu knattern. Ein Wägelchen zum Knuddeln. Das Auto komme nicht zuletzt bei Damen großartig an, erzählte mir Thomas Mullin, der ein 1916er Touring Car restauriert hat. „Sie fahren darauf ab. Es ist mindestens so gut wie ein Golden Retriever!“
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