Zum Glück gibt es von "TIME" auch eine gedruckte Ausgabe. Sonst würden Internet-Muffel und Computer-Hasser nie erfahren, wen das Magazin heuer zur "Person of the Year" gekürt hat: Mich - und alle anderen, die diese wichtige Nachricht bereits online erfahren haben.
Als bloggende und digital fotografierende Journalistin, die ihre Erzeugnisse überwiegend übers Internet vertreibt, darf ich mir jetzt einmal selbst auf die Schulter klopfen. Und meinem Leser gleich mit dazu. Dass es so etwas gibt wie Leser meiner Texte, das entnehme ich dem eingebauten Zähler. Erstaunlich, was die Leute so alles suchen, die dann letztendlich auf meiner Seite landen. Ganz oben auf der Hitliste der Suchbegriffe in jüngster Zeit: der Pelzmärte.
Mit einem ausgegoogelten Verfahren versuche ich zu verhindern, dass ich nicht ganz sang- und klanglos im Cyberspace verschwinde. Die Suchmaschinen finden mich - also bin ich. Aber eigentlich ist es geradezu unwahrscheinlich, dass der durchschnittliche Internet-User auch noch zum Lesen fremder Beiträge kommen. Schließlich ist er selbst rund um die Uhr damit beschäftigt, Content herzustellen. Laut Census Bureau haben im vergangenen Jahr 13 Millionen Menschen in den USA einen Blog angelegt, dabei gibt es gerade mal 39 Millionen erklärter Blog-Leser.
Das gibt mir zu denken. Vielleicht haben die ganzen Besucher von MOTOWN BLUES nur das hübsche Foto im Header betrachtet. Aber das wäre ja auch schon etwas.