Als die Wohnungsverwaltung kürzlich unsere Waschmaschine auftauschte, fiel mir an der neuen zunächst nichts Besonderes auf. Innen sah sie jedenfalls immer noch aus wie ein Rührgerät. Robust und von schlichter Schönheit. Erst als ich dann eine Ladung Wäsche einfüllte, fiel mir auf: Früher lautete die Bezeichnung der Waschladungen small, medium und large, heute habe ich die Auswahl zwischen small, large und super. They supersized my washing machine!
Dabei geht der Trend doch eigentlich in die umgekehrte Richtung. Etwa die Kaffeehauskette Starbucks, wo der kleinste Kaffeebecher schon „tall“ ist, muss nun downsizen. Ausgerechnet der Laden in Rochester, wo ich im Jahr 2000 meinen ersten Latte trank – ich bestellte hartnäckig immer die Größe „small“, nie „tall“ – gehört zu den 600 Filialen, die geschlossen werden sollen. Vielleicht ändert sich bald auch die Bezeichnung der Kaffeebechergrößen?
Bisher finden die Amerikaner eher selten, dass etwas klein aber fein sein kann. Größer ist besser, so lautet die Grundregel. Nur beim fahrbaren Untersatz gibt es Anzeichen, dass ein Umdenken im Gange ist, und so backen sie hier wohl bald kleinere Autos. Dazu passt, dass sich der Mini in den USA so gut verkauft wie nie zuvor. Ohne dass ihn BMW zuvor in Maxi umtaufen musste.