
Aber nicht alle Gänse waren schon zurück. Am vergangenen Sonntag sah ich sie dann endlich: Die Gans mit dem Halsband. In Wirklichkeit hatte sie einmal einen Sender um die Gänsegurgel, aber davon ist inzwischen nur noch die leere Hülle übrig. Aber sie trägt diesen ungewöhnlichen Halsschmuck mit Stolz und Würde. Und das schon ziemlich lange: Im Jahr 2000 starteten das Michigan Department of Natural Resources (MDNR) und die Michigan State University (MSU) ein dreijähriges Forschungsprogramm zum Migrationsverhalten der Kanadagans; der Sender wurde brütenden Weibchen umgehängt. Einige hatten tatsächlich eine Weile gesendet, und die Forscher bekamen mit, wohin die (nicht erfolgreich brütenden) Gänse im Sommer flogen – einige zog es offenbar bis an die Hudson Bay.
Gans 3PM2 blieb im Lande und vermehrte sich. Mein Mann fotografierte sie zum ersten Mal im Jahr 2004 auf der Wiese hinter dem Haus, mit Gänserich und vier Küken. Seither war sie jedes Jahr wiedergekommen, um dann im Frühsommer ihre frisch geschlüpften Küken auszuführen. Weiß der Kuckuck, wo sie die ausgebrütet hatte. Im vergangenen Jahr waren es sogar neun, aber schon nach ein paar Tagen war die Brut ziemlich dezimiert. Da schleicht nachts so manches ums Haus, was Appetit auf einen leckeren Gänsebraten hat.
In diesem Jahr kam die Gans allerdings alleine. Und sie wirkte auch schon ein bisschen alt und schwerfällig. Ob sie wohl noch einmal mit Gänschen im Schlepptau auftaucht?