Sunday, April 5, 2009

Wüstenfrühling

Vor ziemlich genau vier Jahren waren wir im Death Valley.

Über das „Tal des Todes“ hatte ich schon in meiner Jugend im Bildband „Schöne geheimnisvolle Welt“ gelesen – ich besitze ihn übrigens immer noch. Der Band nährte lange meine Reiseträume. Noch so ein Reisewunsch: einmal die Wüstenblüte zu sehen, über die vor vielen Jahren ein Artikel im „Spiegel“ kam.

Im Winter 2004/05 regnete es in Südkalifornien ungewöhnlich viel; die Medien berichteten ständigWüstenblüte von 2005 im Tal des Todes © Cornelia Schaible darüber. Und dann kamen die ersten Bilder aus dem üppig blühenden Death Valley. Als mir dann noch dämmerte, dass es von Las Vegas aus praktisch nur ein Katzensprung ins „Tal des Todes“ ist, kaufte ich zwei Flugtickets. Leider kam der Koffer nicht gleichzeitig mit uns an, und so brachen wir am ersten Morgen in Vegas reichlich zerknittert ins Death Valley auf. Als wir über den Salsberry- und den Jubilee-Pass in ein duftendes und blühendes Tal einfuhren, mit der im Frühling noch weitgehend schneebedeckten Panamint-Kette als Kulisse, war der textile Notstand vergessen. Es war schlichtweg umwerfend.

Der Koffer kam dann doch noch, und an den nächsten beiden Tagen starteten wir etwas besser ausgerüstet zu unseren Exkursionen. Wir waren im „Plaza“ abgestiegen, und um in die Garage zu kommen, musste man durchs hauseigene Kasino. Dort saßen morgens um neun schon die ersten Gäste mit Drink und Zigarette an den einarmigen Banditen. Es sah bestimmt lustig aus, wie wir da mit Wanderstiefeln und Rucksack durch die Spielhalle marschierten.

Bis heute habe ich allerdings kein einziges der schicken Kasinos am Strip von innen gesehen. Vielleicht sollten wir wieder einmal nach Las Vegas fliegen.

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