„Bei euch ist der Reis rationiert?“
Die bizarre Nachrichten-Auslese, die es von Amerika nach Europa schafft, kommt postwendend durch den Telefonhörer wieder zurück. Oder jedenfalls das, was mütterliche Besorgnis herausfiltert.
In diesem Fall konnte ich allerdings Entwarnung geben. Just heute Mittag habe ich ein Reisgericht verzehrt, basierend auf einer ordentlichen Portion Uncle Ben’s Reis. Der ist auch weiterhin im Handel frei erhältlich. Allerdings mag die Fünf-Pfund-Packung, die mein Mann immer kauft, schon deutlich weniger gekostet haben. Obwohl die jüngste Reisernte in Kalifornien offenbar sehr ordentlich ausgefallen ist.
Etwas anders verhält es sich mit importiertem Jasmin- oder Basmatireis. Indien hat die Ausfuhr gestoppt, um den Preis besser kontrollieren zu können. Dadurch steigt aber der Weltmarktpreis für Reis weiter an. Und das ist nun tatsächlich eine schlechte Nachricht, vor allem für Leute in den Ländern, in denen der Reis Grundnahrungsmittel ist.
Den Besitzern asiatischer Restaurants in den USA passt diese Entwicklung aber auch nicht. Die kochen nämlich nicht mit Uncle Ben’s. Damit niemand in Versuchung kommt, die Basmati-Bestände hier zu Lande kurzerhand aufzukaufen, hat der Großhandel den Verkauf limitiert. Schon gab es einen Aufschrei. Und die Europäer waren sehr betroffen und fragten sich, ob sie jetzt Care-Pakete schicken müssen. Aber dass Costco und Sam’s Club jetzt Hamsterkäufen einen Riegel vorschieben, heißt noch lange nicht, dass Reis plötzlich rationiert ist. Wenn ich mich richtig erinnere, ist mir der Satz: „Abgabe in handelsüblichen Mengen“ auch schon in Deutschland begegnet.
Vorhin schaute ich zufällig in den Meijer-Prospekt von der vorigen Woche. Dort gab es ein Gebinde mit 24 Coca-Cola-Dosen im Sonderangebot. Limit: 2. Vielleicht hätte ich in der Überschrift schreiben sollen: Jetzt auch Coca-Cola rationiert!