Friday, July 23, 2010

Margaritaville in Bay City

Madonna, so steht es in Michigan-Reiseführern zu lesen, hält von ihrem Geburtsort wenig – angeblich bezeichnete sie Bay City schon als „armpit of the US“ und Schlimmeres. Das ist nicht nett. Und der Vergleich scheint auch durch nichts gerechtfertigt, jedenfalls aus touristischer Sicht: Am River in Bay City © Cornelia SchaibleIm Vergleich zu vielen anderen Städten Michigans, vor allem weiter im Südosten, erscheint Bay City geradezu idyllisch – in der Innenstadt gibt es zwar auch leerstehende Geschäfte, aber nichts ist zugenagelt, und in viele alte Gebäude sind Antiquitätenläden eingezogen. Ein neuer Hotelbau am Fluss bringt offenbar Business in die Stadt.

Wir waren vor einer Woche in Bay City, bei der Tall Ship Celebration. Mit den stattlichen Segelschiffen als Kulisse wirkte die Flusspromenade höchst malerisch, und die Stadt war in aufgekratzter Stimmung. Bay City hat Brücken, die sich für größere Schiffe im Nu öffnen, und das allein verfehlt seinen Eindruck auf auswärtige Besucher nicht. Abends waren wir in einem Restaurant namens „Dockside“, das genausogut nach Florida gepasst hätte. Wir tranken ein Landshark auf der Veranda, und eine Band spielte – wie könnte es anders sein – Jimmy Buffetts „Margaritaville“. Am gegenüberliegenden Ufer ging hinter Booten und Bäumen die Sonne unter.

Margaritaville kann überall sein. Im Sommer sogar in Michigan.