Klar, am grünen Schlips und grünen Hemd. Umgekehrt hat es die Partnerstadt deutlich schwerer, ihre umweltfreundliche Ausrichtung zu demonstrieren – ein paar Bäume am Straßenrand genügen da nicht. Nicht einmal im Frühling. Auf den ersten Blick sehe Ann Arbor aus wie jede andere US-amerikanische Stadt, meinte Boris Palmer, seit Januar 2007 Tübinger OB: „Viele SUVs und breite Straßen.“
Trotzdem, so sagen die Besucher aus Tübingen, wollen sie von Ann Arbor lernen. Am gestrigen

Er wisse sehr wohl, dass die Menschen heute vielerorts Vorbehalte gegenüber Amerika hätten, sagte John Hieftje, der Bürgermeister von Ann Arbor. Allerdings, so stellte er klar, seien nur 28 Prozent der eigenen Bevölkerung einverstanden mit dem Kurs, den das Land eingeschlagen habe – „und in der Stadt Ann Arbor sind es höchstens 10 Prozent“. Hieftje: „Es gibt viel mehr Gemeinsamkeiten zwischen unseren Städten als Unterschiede.“ Ob es auch vergleichbare Ansätze in umweltpolitischen Belangen gibt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Bei den Straßenlampen kann die Partnerstadt jedenfalls als leuchtendes Vorbild dienen: In der Downtown von A2 werden seit vergangenem Jahr bei Straßenlaternen und Verkehrssignalen energieeffiziente LED-Lampen eingesetzt. Das sei einmalig in den USA , war darüber in der Lokalpresse zu lesen. Auch nachhaltige Raum- und Stadtplanung wird in dieser Woche mehrfach Thema sein. Hieftje wird bei einer Bustour den „Grünen Gürtel“ vorführen, mit dem Ann Arbor gegen Zersiedelung vorgeht, und Palmer spricht über Tübinger Projekte – mit Sicherheit stellt er die neue Klimaschutzkampagne der Stadt vor.
Die heißt allerdings: „Tübingen macht blau.“