Stricken ist unbestritten ein Wintersport – wenn es Frühling wird, fängt man besser an zu häkeln. Auf dem Weblog von Burda Mode las ich über die luftigen Maschen: „Häkeln ist hipp". Hurra, kann ich da nur sagen. Her mit der Häkelnadel!
Um ehrlich zu sein: Mit der Häkelnadel in meinem Nähkästchen, das in Wirklichkeit eine umfunktionierte Werkzeugkiste ist, ziehe ich nur lose Fäden auf die Innenseite meiner Pullover. Topflappen habe zuletzt im Handarbeitsunterricht gearbeitet, das ist ungefähr ein Jahrhundert her. Wenn ich die Häkelsachen in den Katalogen sehe, die mir regelmäßig ins Haus flattern, dann frage ich mich schon, worin eigentlich der Reiz dieser zeitlosen Handarbeit besteht. Wahrscheinlich ist es wie beim Schweizerkäse: Das Beste daran sind die Löcher.
Häkelsachen haben natürlich schon ganz klar ihre Vorteile. Sie gestatten Durchblick – und sind trotzdem bieder, denn man zieht immer etwas darunter. Stets haben sie etwas Praktisches und gleichzeitig sehr Verspieltes an sich, wie eine umhäkelte Klopapierrolle. Ein Häkelbikini von Victoria’s Secret ist somit ein Widerspruch in sich.
Unbstritten ist, dass so ein Häkelleibchen für Gesprächs-Stoff sorgt, und zwar nicht nur am Strand. Nach dem Muster: „Ist das selbstgehäkelt?"
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