Friday, January 13, 2006

Gasoline Sucks. Really

Noch vor gar nicht langer Zeit hieß es, Kraftstoff aus Mineralöl sei so schnell durch nichts zu ersetzen.

Wirklich?

Auf einmal stellt sich nun heraus, dass ein Auto notfalls alles mögliche schluckt und Benzin - von den Emissionen einmal ganz abgesehen - sowieso ein Treibstoff von eher bescheidener Güte ist. Kein Wunder, dass die Autobauer selbst nach Alternativen suchen. Am ersten Pressetag der Detroiter Autoshow kam jedenfalls die Meldung, dass Volkswagen gemeinsam mit dem Ölmulti Shell und der kanadischen Biotech-Firma Iogen in Deutschland eine Produktionsanlage für Biosprit plant.

Das darf man getrost als kleine Sensation werten – VW wäre damit weltweit der erste Autobauer, der selbst in die Produktion von Biosprit einsteigt. Als Basis für den alternativen Treibstoff dient Zellulose, die aus der Land- oder Forstwirtschaft stammt - ein Abfallprodukt. Steigt der Bedarf, empfiehlt sich der Anbau von Mais oder anderen schnellwüchsigen Pflanzen zur Kraftstoffgewinnung. Das ist realistisch, in Deutschland liegen genug Flächen brach.

„Das ist das VW-Konzept für nachhaltige Mobilität“, sagt Frank Seyfried, Projektleiter für alternative Kraftstoffe beim Wolfsburger Konzern. Bis der Biosprit Marktreife erlangt, könne man zunächst einmal Treibstoff aus Erdgas gewinnen, um die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern. In jedem Fall gilt: „Die synthetischen Kraftstoffe haben Premiumqualität“, so Seyfried.

Sieh mal einer an.

Der Wolfsburger Konzern unterstützt außerdem die Forschung des sächsischen Biokraftstoff-Unternehmens Choren; als weiterer Kooperationspartner firmiert DaimlerChrysler. Der so genannte SunDiesel, den Choren bereits binnen Jahresfrist in einer von Shell geplanten Pilotanlage produzieren und auf den Markt bringen will, wurde von VW und DaimlerChrysler bereits erfolgreich getestet – und zwar in herkömmlichen Dieselmotoren.

„SunDiesel kann ohne Anpassung der Infrastruktur und der Antriebssysteme verwendet werden“, wirbt Choren.

Ach so.