Für einen besseren Überblick genügt es manchmal, die Seite zu wechseln. Die Fluss-Seite, um genau zu sein. Also nichts wie hinüber ans kanadische Ufer des Detroit River - nach Windsor, Ontario. Wer über die Ambassador Bridge von den USA nach Kanada fährt, reist übrigens in südlicher Richtung aus. Das gibt's nur einmal, nur hier in Detroit.
Man kann übrigens auch den Tunnel unterm Fluss durch benutzen. Kostet 3,50 Dollar. Das lohnt sich, denn ziemlich genau am anderen Ende liegt die Riverfront von Windsor. Und von dort aus scheinen die Wolkenkratzer von Downtown Detroit zum Greifen nahe. Watching America: Wenn ich Motor City ins richtige Licht rücken will, muss ich den Reisepass in die Kameratasche packen.
Mag Motown auch einen Rattenschwanz von sozialen und ökonomischen Problem hinter sich her ziehen - die Stadt hat immerhin eine bildschöne Skyline. Wenn man Detroit einmal von der anderen Seite gesehen hat, billigt man der Stadt gewiss mildernde Umstände zu. Wer über die Brücke wieder nach Downtown zurückfährt, betrachtet den Zerfall fortan gelassener - und freut sich über die Fortschritte, welche sich allenthalben abzeichnen. Detroit rises.
"Was haben Sie in Kanada gemacht?" fragt der Grenzbeamte. Na ja, mal rübergeguckt.
Ach so, Eintritt muss man auch zahlen. Immerhin ist die Einreise in die USA günstiger als die Ausreise: Nur 2,75 Dollar. Welcome back.