Der Anteil der drei großen US-Autobauer am Heimatmarkt schrumpft weiter - 2005 betrug er noch knapp 57 Prozent. Aber in Detroit müssen deswegen nicht alle Trübsal blasen. Während die Verkaufszahlen von Ford und GM im Jahr 2005 weiter eingebrochen sind, konnte die Chrysler Gruppe um glatte 5 Prozent zulegen. Die bei der Auto-Show allenthalben spürbare Euphorie im Hause Chrysler ist somit nicht ganz unbegründet: Nach eigenen Angaben - es sind leicht unterschiedliche Zahlen im Umlauf - lieferte das Unternehmen voriges Jahr 2,305 Millionen Fahrzeuge aus. Den US-Marktanteil konnte Chrysler damit leicht erhöhen; er liegt jetzt bei 13,6 Prozent. Damit schneidet sich die US-Tochter von DaimlerChrysler inzwischen ein ähnlich großes Stück aus dem Kuchen wie Ford: Der Autobauer aus Dearborn ist um 4,7 Prozent auf 17,4 Prozent Marktanteil abgerutscht.
Und wer knabbert da? Klar, die üblichen Verdächtigen. Der Marktanteil von Toyota liegt in den USA neuerdings bei 13,3 Prozent (plus 9,7 Prozent), der von Honda bei 8,6 Prozent, und Nissan bringt es immerhin noch auf 6,3 Prozent. Dabei sind die Japaner längst über das Stadium hinaus, in dem sie importierte Autoteile in den USA zusammenschrauben und den Amerikanern Arbeitsplätze klauen: Die Asiaten lassen zunehmend im Lande bauen - bei Importen ist das Risiko für Währungsschwankungen viel zu hoch, und die Unternehmen sind zu weit weg vom Markt, für den sie produzieren. Die Marktforscher in der Automotive Industry sprechen bereits von "new domestic brands" beziehungsweise "international domestic brands".
Wer hat Angst vor den Japanern? Allein Toyota habe in den USA in den vergangenen Jahren rund 30.000 Arbeitsplätze geschaffen, sagt Kim Hill vom Center for Automotive Research in Ann Arbor, Michigan. So lasst sie denn Fabriken bauen, auch in Michigan. Oder die ausgemusterten von GM übernehmen.
Das bedeutet dann allerdings das Ende der Big Three: Längst sind daraus The New Big Six geworden.