Richtig glamourös ging es bei den deutschen Autoherstellern zu - die ließen sich die Show ordentlich was kosten. Warum auch nicht, man hat's ja. Die Verkaufszahlen sind rundum beeindruckend. Mercedes ließ nicht nur das Chrom der neuen Modelle blitzen, sondern baute dazu eine spiegelnde Eisfläche auf. Konzernchef Dieter Zetsche kommt zwar nicht vom Nordpol, wirkte aber wie ein verspäteter Santa im Business-Anzug mit lauter Luxus-Spielsachen im Gepäck. Ho ho ho! Statt eines Rentiergespanns fuhr dann allerdings ein Hundeschlitten vor, aber was soll's: Es war ein bisschen wie Weihnachten im Januar. Und die Medienleute, die sich an eisgekühlten Schokoladewürfeln labten, ließen sich angesichts der spektakulären Cabrio-Studie "Ocean Drive" gern aufs Glatteis führen. Gefeiert wurde - neben dem Autoshow-Jubiläum - auch noch 100 Jahre Allradantrieb. Noch nicht ganz so lange im Angebot ist der Vierradantrieb mit Bluetec, dem "saubersten Dieselmotor der Welt".
Auch am Nachbarstand hatte der Bluetec seinen Auftritt - Audi stellte den fast serienreifen Geländewagen Q7 mit V6-Motor vor. Die Bluetec-Allianz mit Mercedes, Chrysler und VW wurde kürzlich auf der Show in Los Angeles geschmiedet. Und dann durfte Seal das Loblied auf den Q7 singen: Diesmal ging es aber um einen Zwölfzylinder, der sich indessen noch im Konzept-Stadium befindet, obwohl ihn der Popsänger natürlich sofort fahren würde, wenn er nur könnte. Aber dass Seal dann anfing, die "Umweltfreundlichkeit bei gleichzeitiger Leistungsfähigkeit" des riesenhaften SUV zu preisen... Na schön, er wird dafür bezahlt.
Seal kam direkt aus Aspen, wo er Skiurlaub mit seiner Familie machte. Seine Frau Heidi Klum war allerdings nicht mitgekommen; irgendwer muss ja auf die Kinder aufpassen. Nach seinem Auftritt wurde er vor allem von den Reportern deutscher Fernsehsender umlagert - logisch, er liebt unsere Heidi. Die Journalisten fragten ihn allerdings nicht nach dem Befinden der Gattin und ob die Babys gut gedeihen, sondern wollten allen Ernstes weitere Stellungnahmen zum Q7 haben. Seal schien zunächst etwas verblüfft, aber dann gab der mehrfache Grammy-Gewinner routiniert Auskunft. Natürlich schätze er als Familienvater den sauberen Diesel, sagte er. So ist das im Showgeschäft - auch auf einer Autoshow.